Versuch-3

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Man muss ja auch mal unbekannte Methoden ausprobieren, wenn man neue Erkentnisse sammeln will… ;)

Aqua-Bidestillata (Doppelt destilliertes Wasser) im Glas, welches im Wasserbad eines Topfes zu Beginn einmalig auf 80° Temperatur erhitzt wurde.

Als Spannungsquelle wurde nur eine einzelne Mignon-Batterie 1,5V ohne Strombegrenzung verwendet. Durch die sehr geringe Spannung sind in der Tabelle dementsprechend Stunden und µA enthalten.

Der Versuch verlief über 3 Tage, also insgesamt 72 Stunden.

Durch die Abkühlung verringerte sich zuerst die Stromaufnahme, stabilisierte sich aber nach etwa 3,5 Stunden, und stieg dann kontinuierlich an.

Std µA V ppm ph
0 27,0 1,625 0 5,8
1 18,4 1,624
3 14,3 1,624
3,5 14,0 1,624
8 17,0 1,624
10 21,0 1,624
19 41,0 1,624
22 52,3 1,624
24 67,4 1,624
25 73,5 1,624
28 91,4 1,623
30 94,3 1,622 5
34 121,8 1,621
43 151,3 1,618 11
47 153,4 1,617
50 153,3 1,616
52 153,4 1,616
54 170,0 1,615 14
58 193,3 1,614 17
59 191,2 1,614 18
68 192,6 1,612 18
70 193,4 1,612 19
72 191,3 1,612 19 9,6

 

Std: Verstrichene Zeit in Stunden.
µA: Stromstärke zu diesem Zeitpunkt.
V: Spannung der Mignon-Batterie.
ppm: mg/Liter leitende Fremdstoffe im Wasser, Messwert wurde mit TDS-Meter ermittelt.
ph: ph-Wert der Lösung, gemessen mit einem elektronischen Messgerät.

Das Glas mit einem neuem Plexiglas-Deckel.

 

Das Multimeter und die Mignon-Batterie.

 

Mausgrauer Belag an der Kathode.

 

Nach 3 Tagen klares Silberwasser ohne Trübung.

 

Ergebnis und Fazit:

Mit diesem Ergebnis hätte ich nicht gerechnet!

Absolut klares Silberwasser, kleine mausgraue Ausflockungen von der Kathode auf dem Glasboden, aber vollkommen ohne Trübungen, TDS = 19 ppm. Es ist keine Spur von Goldfarbe in der Dispersion zu erkennen. Von der goldenen Färbung halte ich sowieso nicht viel, ich vermute das sie von der Kathode ab einem gewissen Stromfluss abgegeben wird, und das Silber wasser dadurch eher an Qualität verliert. Die Ausflockungen stellen denke ich kein Problem dar, und werden beim filtern durch ein Kaffee-Filterpapier zurückgehalten.

Sehr starker Tyndall-Effekt beim Durchleuchten. Der Geschmack ist heftig bitter, der stärkste Geschmack von Silberwasser den ich bis jetzt im Gaumen hatte. Ich glaube das hat mehr Power, als alle anderen Proben die ich zuvor gebraut habe. Die aufgewendete Energie ist im Vergleich zu 36 Volt ein Witz, trotzdem ist das Silberwasser meiner Meinung nach hervorragend.

Bei dieser Art der Herstellung, hat die Dispersion vermutlich nach 48 Stunden genug Konzentration für alle Anwendungen. Man sollte alle 8 Stunden die Elektroden mit einem Papiertuch reinigen, damit möglichst wenig Elektrodenschlamm in Lösung geht.

Nach dem reinigen der Elektroden und Umrühren der Dispersion, war der Stromfluss immer viel größer (ca. 340 µA) als vorher (ca. 190 µA), und ging dann wieder langsam nach unten. Also genau anders herum als bei Gleichstrom mit höherer Spannung. Ich habe noch keine Erklärung für dieses Phänomen. Auch stieg die Stromstärke nicht über 200 µA an, er begrenzt sich scheinbar selbst.

Daraus ergeben sich folgende Vermutungen:

Wie du hier nachlesen kannst: Wasserelektrolyse findet durch den Strom eine Spaltung des Wassers in Wasserstoff und Sauerstoff statt. Ich nehme an das der Löwenanteil des Stroms dafür verbraten wird, die Gasbläschen an den Elektroden stammen von diesem Vorgang und haben mit dem Silber gar nichts zu tun. Mit 1,5 V entstehen keine Blasen, die Spaltung des Wassers kommt entweder gar nicht, oder nur sehr begrenzt in Gang.

Ich vermute auch das diese sanfte Methode kleinere Kolloide ergeben könnte, als mit höheren Spannungen und Strömen. Logisches Beispiel: Wenn ich Holz mit Korn 50 schleife, komme ich zwar schnell vorwärts, aber ich bekomme nur grobes Schleifmehl. Nehme ich ein feineres Schleifpapier, wie sagen wir mal Korn 240, brauche ich natürlich lange, aber der Schleifstaub wird sehr fein.

An dieser Methode bleibe ich weiter dran, diese “Warmduscher-Elektrolyse” ist viel versprechend… :-)


Update:

3 Wochen dunkle Lagerung der Dispersion ruft folgende Veränderung hervor:
Ursprünglich 19 ppm und klare Farbe, jetzt 17 ppm und leicht goldfarben.

Geschrieben von Rolf am 6. April 2012 | Abgelegt unter Versuche | Kommentare deaktiviert