Balkenwaage Selbstbau

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Herstellung einer präzisen Balkenwaage

Diese Waage wurde aus Buchenholz gefertigt. Die Höhe des Ständers beträgt 300 mm. Der Abstand der Lagerpunkte von den Schalen beträgt 400 mm. Die Mittelachse ist um 1,5 mm von dieser Linie aus nach oben versetzt. Je näher diese Achse an der Linie zwischen den beiden äußeren Lagern sitzt, desto empfindlicher ist die Waage.

Wäre sie aber auf gleicher Höhe wie die Lager der Schalen, könnte man nicht mehr wiegen. Die Waage würde ständig nach einer Seite weg kippen. Der Wiegebalken wurde aus vier Lagen Buchenfurnier verleimt, um genügend Stabilität bei geringstem Gewicht zu bekommen. Die Mittelachse läuft frei auf zwei Stegen aus 1,5 mm starkem Federstahldraht. So ist fast kein Widerstand durch Reibung vorhanden, wenn sich das Gewicht auf einer Seite ändert.

Die Schalen sind aus Glas. Es hat sich aber gezeigt, dass diese Lösung zu viel zusätzliches Gewicht hat, und die Empfindlichkeit der Waage dadurch abnimmt.

Das Glas wird einer leichten Folien-Tasche weichen müssen.

Man kann diese Version einer Waage auch einfacher bauen als hier gezeigt. Man nehme ein Plastiklineal mit 400 mm Länge, und stecke an den richtigen Stellen einfach 3 Nadeln durch. Die Nadeln kann man mit einer Zange halten, und mit einem Feuerzeug erhitzen. Die heissen Nadeln lassen sich dann “einschmelzen” und bleiben dann fixiert. Als Ständer lassen sich auch 2 Glasstreifen verwenden, oder auch etwas anderes. Wichtig ist nur, das die Nadel des Mittel-Lagers auf einer möglichst dünnen Fläche leicht rollen kann.

Der Vorgang des Wiegens ist einfach:

Türen und Fenster schließen, und nur ganz vorsichtig atmen! :-) Die Waage ist so empfindlich, dass der leichteste Luftzug eine Beruhigung der Waage unmöglich macht. Sie würde nie zur Ruhe kommen, und man könnte kein genaues Ausrichten vornehmen.

Auf die eine Seite beide Elektroden vor der Elektrolyse legen. Natürlich muss man diese Waage sehr vorsichtig benutzen, sie verträgt keine rauhe Behandlung. Die Gewichte legt man vorsichtig in die Schalen, welche man mit der anderen Hand dabei stützt, und lässt sie dann langsam sinken.

Die andere Seite durch entsprechende Gewichte so schwer machen, dass der Wiegebalken sich etwa waagerecht ausrichtet. Als Gegengewicht kann man einfach ein paar Münzen und Papier-Schnipsel benutzen, die man mit einer Schere “kalibriert”… ;-)
Eigentlich ganz egal was dort liegt, es muss einfach nur genau gleich schwer wie die Elektroden vor der Herstellung des Silberwassers sein.

Für das Ausrichten stellt man am besten ein Brettchen oder eine Leiste aufrecht neben die Waagschale mit den Elektroden, in das in einer Höhe von 30 cm eine Nadel horizontal eingesteckt wurde. Diese quer steckende Nadel bringt man nun seitlich neben der Waagschale so in Position, dass sich das Nadelende oben im Brettchen und der Lagerbolzen der Waagschale am Wiegebalken fast berühren. Nun kann man die Feinjustierung mit Papier-Schnipseln vornehmen, bis der Lagerbolzen und die Nadel im Brett genau die gleiche Höhe haben.

Nach der Elektrolyse werden die getrockneten Elektroden inklusive Beläge wieder auf die leere Schale gelegt. Nun muss soviel Gewicht in die Schale mit den Elektroden zugegeben werden, bis die Nadel und der Bolzen wieder genau gleich hoch sind. Das zugegebene Gewicht entspricht genau der Silbermenge, die nun im Wasser ist.

Den Gewichtsausgleich der Elektroden nach der Elektrolyse kann man zum Beispiel durch Globuli einer homöopathischen LM-Potenz vornehmen. 500 winzige Globuli wiegen 1 gr. Also hat ein einzelnes etwa 2 mg, aber bitte nicht mit Globulis anderer Potenzen verwechseln. Kügelchen von D-Potenzen sind viel größer und schwerer. Ich werde mir aber noch Gewichte aus Alufolie machen, und die dann in einer Apotheke auf einer Laborwaage genau trimmen.

Bei präziser Herstellung dieser Waage, erhält man eine sichtbare Lageveränderung pro Milligramm Gewicht.

Ansicht.

 

Der Wiegebalken.

 

Die Lagerung der Mittelachse. Die Stege sind in einer kleinen gefeilten Rinne mit dem Holz verklebt.

 

Die Aufhängung der Schalen. Die Bügel lasse ich noch verschwinden, sie bringen nur unnötiges Gewicht ins Spiel.

 

Die Schalen aus Glas.

 

Das Gegengewicht.

 

Die Waage im demontierten Zustand. So lässt sie sich ohne Probleme verstauen, und der fixierte Balken verzieht sich nicht so schnell.

 

 

Geschrieben von Rolf am 7. April 2012 | Abgelegt unter Silbergehalt | Kommentare deaktiviert